"Bersch" Allerlei

03.08.18

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Cara      ( 17.09.2010)

 In  meinem Himmel, bist du ewig da.
Ich  hatte zuvor  keine Ahnung, wie nah mir der Himmel
mit DIR
hier auf Erden war.  
Ich wusste immer,
das du ein Engel sein musst!

Jetzt wo du mir fern bist,
weiß ich,
das du ein Engel gewesen bist.  

Vielleicht schätzt UND ERKENNT  man Engel erst dann,
wenn sie von uns gehen; irgendwann.  

Die Zeit mit dir war rein und klar und voller Liebe,
und jetzt wo du tot bist,
begreife ich es erst wirklich,
weil mir  mein Herz zerbricht.

IN LIEBE.

Ich war an deiner Seite.
Bis zum letzten Blick.
Und  ich wusste, es gibt kein zurück.  

Für dich war  ich  immer stark, --so dachte  ich.  

Heute  weiß  ich  schmerzlich,
stark war  ich  nur durch dich.  

Selbst  jetzt  noch, lenkst du  mein Dasein
mit deiner Güte und  deiner Seele  in  meinem Leben. 

Die  Zeit  mit dir  ist  unvergessen.

Alles  ist  gut, so  wie  es war.
Eine wundervolle Zeit rein  und  klar.  

Bis  wir   uns  wieder sehen
Und darauf  freue  ich  mich.................

Werde  ich  Schritt  für  Schritt
mein Leben gehen

ZU DIR.

02.07.2010

Es ist jetzt über 3 Monate her, das  meine Cara gestorben ist. Es  war  und  ist  eine schwere Zeit  für  uns  und  besonders für mich. Es  ist bis jetzt kein Tag vergangen, wo ich NICHT um sie geweint habe. Nur  ein  bis zwei Menschen scheinen dies zu verstehen, aber  ich habe gelernt , das es  nicht  wichtig ist ob es einer versteht.

Man kann Trauer  nicht teilen. (mit jemandem) Man muss Trauer alleine tragen.  Man kann sich "mit - teilen", aber dafür muss man gehört werden (wollen)

Ich für  mich , habe einen Weg  gefunden ein wenig Trost zu finden. Wie  immer in  meinen schweren Lebenszeiten ist  es im Wort..., sei  es  in Gedichten oder  in Lieder-Texte geschehen, das  ich  mich und  meine Seelenfreundin Cara (wieder) gefunden habe, nachdem  für mich alles so leer erschien.  Ich  bin  sehr glücklich darüber.

Die  3 nachfolgenden Texte sind  von der Gruppe " Unheilig"! Die Lieder  sind  im Internet  unter den bekannten Seiten abrufbar. Ich  kann die Lieder  nur  empfehlen, weil sie  wunderschöne Melodien  haben. Die Texte  sind  für  mich  aussergewöhnlich, weil  sie  für  mich wie  für CARA  geschrieben sind,  so als  hätte der " Graf "  unsere Cara gekannt, oder  wäre  bei  ihrem Tod dabei  gewesen.

Die  Lieder sind  zu finden auf  den CD´s  von der Gruppe Unheilig   Titel " Große Freiheit " ( absolut  empfehlenswert!  ) und  auf  der CD "Puppenspiel"  ch  bin dankbar. Ich  weiß das es  keine Zufälle  gibt auf der Welt. 

Und  wenn  man  traurig ist, dann gehen einem  mit  jedem Tag  der vergeht die  verschiedensten Gedanken durch den Kopf. Es  ist , als wenn man unterschiedliche Phasen durchlaufe in seiner Trauer.

Das nachfolgende Lied hörte ich dann das erste Mal von der Platte die ich mir gekauft hatte  und ich  dachte  wirklich , das Cara zu  mir spricht. Das war  zur der Zeit, wo ich mich fragte, ob sie vielleicht leidet, Angst hat, einsam ist, da  wo  sie  jetzt ist. (Ich schäme mich  nicht dafür!!)

Sternbild

Den Berg aus Stahl erklommen, das Boot legt ab,
Die Blicke sind gefallen, wir brechen auf zum Ozean,
Die Sterne führen uns, Sie leuchten aus der Nacht,
Schwarze Asche wiegt die See, es geht voran im Kolbenschlag,

Ein Horn zerreist die Stille, die Taue fallen ab
Der Bug hebt sich zum Himmel hoch und Rückenwind erwacht.

Hinter mir die Heimat, die im Horizont erlischt,
Doch im Herzen deine Stimme, die mir sagt: "kehr bald zurück".

Ich sehe so oft in den Himmel, such in Wolken dein Gesicht
Vielleicht ist Abschied eine Reise, die ein Wiedersehn verspricht
Ich höre so oft deine Stimme auch wenn ich weiss du bist es nicht...
Vielleicht ist Liebe wie ein Sternbild, das mir sagt: "ich führe dich"

Vergiss mich nicht
Vergiss mich nicht

Soviel Erinnerung lass ich hinter mir zurück,
Es wird so viel davon verblassen, außer dem was wichtig ist.
Vor mir die Stille, ein unbekanntes weites Nichts,
Doch im Herzen deine Stimme, die wie ein Sternbild für mich ist

Ich sehe so oft in den Himmel such in Wolken dein Gesicht
Vielleicht ist Abschied eine Reise, die ein Wiedersehn verspricht.
Ich höre so oft deine Stimme auch wenn ich weiss du bist es nicht...
Vielleicht ist Liebe wie ein Sternbild das mir sagt: "ich führe dich"...

Vergiss mich nicht
Vergiss mich nicht

Und  hier  schließt sich der KREIS  mit  diesem Lied  aus der Platte   Puppenspiel von Unheilig.

Ich selber habe hunderte Seiten geschrieben in meinen TB´s / Gedanken und Gedichte um Cara, an Cara, über  ihr Leben bei uns, über das was  sie  so Besonders machte als Lebewesen  und  auch  für uns. Ich  habe  über ihren letzten Tag bei uns  geschrieben. Hier auf HP  und  ausführlich in einer Geschichte. Ich habe versucht  für den Bersch , also für  uns alle, das zusammen zu fassen.  "Unheilig"  ist  es  tausend mal besser  gelungen. Der nachfolgende Text hat uns sehr getröstet. Wundervolle Worte  und  wunderschöne Lieder.

Hier  schließt sich der Kreis um Cara. So war  es  in der Tat an  unserem  letzten, gemeinsamen Tag. Und in unseren Herzen wird  es  immer  so sein. Cara-Unvergessen unser Mädchen.....

An Deiner Seite

Bleib still liegen mein Herz,
erschreck dich nicht.
Ich bin ein Freund
der zu dir spricht

Ich hab gewartet und gehofft,
dass der Moment vielleicht niemals kommt.
Dass er einfach vorübergeht.
Oder vielleicht niemals geschieht.

Ich schau zurück
auf eine wunderschöne Zeit.
Warst die Zuflucht
und die Wiege meines Seins.
Hast gekämpft
und jeden Moment mit mir geteilt.
Ich bin stolz
auch jetzt bei dir zu sein.

Ich fang ein Bild von dir
und schließ die Augen zu.
Dann sind die Räume nicht mehr leer.
Lass alles andere einfach ruhen.
Ich fang ein Bild von dir
und dieser eine Augenblick
bleibt mein gedanklicher Besitz.
Den kriegt der Himmel nicht zurück.

Du kamst zu mir
vor jedem allerersten Ton.
Als das Zeitglas unerschöpflich schien.
Du hast gelebt,
in jedem Sturm mit mir gekämpft.
Nie etwas verlangt,
nur gegeben und geschenkt.

Hast mir gezeigt
was wirklich wichtig ist.
Hast mir ein Lächeln gezaubert
mit deinem stillen Blick.
Ohne jedes Wort,
doch voll von Liebe und Leben.
Hast so viel von dir
an mich gegeben.

Ich schau zurück
auf eine wunderschöne Zeit.
Warst die Zuflucht
und die Wiege meines Seins.
Hast gekämpft
und jeden Moment mit mir geteilt.
Ich bin stolz
auch jetzt an deiner Seite zu sein.

Ich fang ein Bild von dir
und schließ die Augen zu.
Dann sind die Räume nicht mehr leer.
Lass alles andere einfach ruhen.
Ich fang ein Bild von dir
und dieser eine Augenblick
bleibt mein gedanklicher Besitz.
Den kriegt der Himmel nicht zurück.

Ich schau zurück
auf eine wunderschöne Zeit.
Warst die Zuflucht
und die Wiege meines Seins.
Hast gekämpft
und jeden Moment mit mir geteilt.
Ich bin stolz
auch jetzt an deiner Seite zu sein.

Ich fang ein Bild von dir.

Ich schau zurück
auf eine wunderschöne Zeit.
Warst die Zuflucht
und die Wiege meines Seins.
Hast gekämpft
und jeden Moment mit mir geteilt.
Ich bin stolz
auch jetzt an deiner Seite zu sein.

Ich lass dich gehen
und wünsch dir alles Glück der Welt.
In diesem Augenblick
bist du das Einzige was zählt.
Lass dich fallen
und schlaf ganz einfach ein.
Ich werde für immer an deiner Seite sein.

31.03.2010 

Schwedisches Waldmärchen

An einem schönen Sommertage war um die Mittagszeit eine Stille im Wald eingetreten. Die Vögel steckten die Köpfe unter die Flügel. Alles ruhte. - Da steckte der Buchfink sein Köpfchen hervor und fragte:


"WAS IST DAS LEBEN"


Alle waren betroffen über diese schwere Frage. Eine ROSE entfaltete gerade ihre Knospe und schob behutsam ein Blatt ums andere heraus. Sie sprach: "Das Leben ist eine Entwicklung."

Weniger tief veranlagt war der SCHMETTERLING. Lustig flog er von einer Blume zur anderen, naschte da und dort und sagte: "Das Leben ist lauter Freude und Sonnenschein."

Drunten am Boden schleppte sich eine AMEISE mit einem Strohhalm, zehnmal länger als sie selbst, und sagte: "Das Leben ist nichts als Mühe und Arbeit."

Geschäftig kam eine BIENE von einer honighaltigen Blume zurück und meinte dazu: "Das Leben ist ein Wechsel von Arbeit und Vergnügen." Sie stellte sich vor, wenn sie den Honig aus der Blume holt, das sei Vergnügen, aber wenn sie Waben baut, das sei Arbeit.

Wo so weise Reden geführt wurden, steckte der MAULWURF seinen Kopf aus der Erde und sagte: "Das Leben ist ein Kampf im Dunkel." Dann verschwand er.

Die ELSTER, die selbst nichts weiß und nur vom Spott der anderen lebt, sagte: "Was ihr für weise Reden führt! Man sollte wunder meinen, was ihr für gescheite Leute seid"

Es hätte nun einen großen Streit gegeben, wenn nicht ein feiner REGEN eingesetzt hätte, der sagte: "Das Leben besteht aus Tränen, nichts als Tränen." Dann zog er weiter zum Meer.

Dort brandeten die WOGEN und warfen sich mit aller Gewalt gegen die Felsen, kletterten daran in die Höhe und warfen sich dann wieder mit gebrochener Kraft ins Meer zurück und stöhnten: "Das Leben ist ein stets vergebliches Ringen nach Freiheit." Hoch über ihnen zog majestätisch ein ADLER seine Kreise, der frohlockte: "Das Leben ist ein Streben nach oben"

Nicht weit davon stand eine WEIDE, die hatte der Sturm schon zur Seite geneigt. Sie sprach: "Das Leben ist ein Sich-Neigen unter eine höhere Macht"

Dann kam die NACHT: - In lautlosem Fluge glitt ein UHU durch das Geäst des Waldes und krächzte: "Das Leben heißt, die Gelegenheit nutzen, wenn die anderen schlafen." -Schließlich wurde es still im Walde.-

In der Schule löschte der PROFESSOR, der über den Büchern gesessen hatte, die Lampe aus und dachte: "Das Leben ist eine Schule."

Nach einer Weile ging ein MANN durch die menschenleeren Straßen nach Hause. Er kam von einer Lustbarkeit und sagte vor sich hin: "Das Leben ist eine fortwährende Jagd nach Vergnügen und eine Kette von Enttäuschungen."

Morgens wehte ein leichter WIND durch die Straßen, der meinte: "Das Leben ist ein Rätsel."

Auf einmal flammte die MORGENRÖTE in ihrer vollen Pracht auf und sprach: "Wie ich, die Morgenröte, der Beginn des kommenden Tages bin, so ist das Leben der Anbruch der Ewigkeit"

 

Gedanken
Wisst ihr, ich habe mir vor einiger Zeit ein besonderes Küchenmesser gekauft. Ein Japanisches. Es ist nicht nur wundervoll anzusehen, es ist auch richtig scharf. Damit zu arbeiten ist ein wahrer Genuss.

Ich mache mir gerne zum Frühstück frisches Obst mit Joghurt, Müsli und Ähnlichem. Bisher habe ich meine Bananen, Orangen und Äpfel mit einem “normalen”, alten Messer geschnipselt. Eines von denen, die ich eben schon seit einer kleinen Ewigkeit in meiner Küchenschublade liegen habe.

Bis mir der Gedanke kam, dass ich doch schließlich jeden Tag dieses “Werkzeug” benutze. Überhaupt wollte ich, so meine Überlegung, mich auch dadurch aufs Wesentliche konzentrieren, in dem ich die Dinge, die mir wichtig sind “richtig” mache. Ohne Kompromisse. Bei dem ganzen “Rest” kann ich ja gerne auf Qualität verzichten - bei den “wesentlichen Dingen” möchte ich jedoch die Freude am Tun vollends genießen. Ich möchte mich dabei - so nahm’ ich’s mir vor - im Hier und Jetzt ganz auf die jeweilige Tätigkeit konzentrieren.


Glück entsteht oft
durch Aufmerksamkeit
in kleinen Dingen,
Unglück oft
durch Vernachlässigung
kleiner Dinge.
Wilhelm Busch

Natürlich kann ich das auch mit einem “billigen” Werkzeug. Mit einem hochwertigen, ästhetischen Werkzeug dagegen macht “es” mehr Freude. Viel mehr.

Wenn alle Sinne genießen können und es eben nicht mehr so sehr um das Endergebnis geht - sondern wenn jeder Teilschritt vom Vorbereiten, übers Zubereiten bis zum Aufräumen und Reinigen zur Zeremonie wird. Dann, wenn der berühmte Weg zum Ziel wird.
Ist nicht das Tun wichtiger
als das fertig werden,
sind nicht die Wünsche wichtiger
als die Erfüllung,
ist nicht das Gehen wichtiger
als das Ankommen?
unbekannter Autor

Es ist nutzlos den Rhythmus des Lebens
forcieren zu wollen.

Die Kunst des Lebens besteht darin zu lernen
allem und jedem die Zeit zu lassen, der es bedarf.
Carlo Petrini - Gründer von Slow Food®

Tja… das hört sich ja alles wunderbar an. Es sollte anders kommen: Gedacht, getan - Anton informiert sich also im Internet über die japanischen Messertypen, über den richtigen Umgang damit… und bestellt schließlich nach ein paar Tagen reiflicher Überlegung sein kleines Kunstwerk. Ein “Santoku” mit rund 30cm Gesamtlänge und schwarzem Holzgriff. Dazu ein formschönes Schneidebrett, quadratisch, in Bambus. Ach - und nicht zu vergessen, zwei verschiedene Schleifsteine, mit denen ich mein zukünftiges Messer auch weiterhin rasierklingen-scharf halten wollte.

Nach zwei Tagen ist es da - auspacken… bewundern… testen: Fein. Einfach hervorragend, wie es durch das “Schnittgut” gleitet.

Dann kommt jedoch das, was uns Menschen stets passiert: Unsere “Lernaufgaben” holen uns ein. In meinem Fall ist es ein tief liegender Glaubenssatz aus meiner Erziehung (wie ich annehme), der besagt, dass jegliches, teuer erstandenes Ding höchst pfleglich behandelt werden muss. Ist ja soweit auch völlig in Ordnung. Etwas überzogen mutiert jedoch dieses Prinzip zu: „Alles muss ein Leben lang halten, mit Samthandschuhen angefasst werden und am besten in einer Vitrine vor Beschädigung und Verschleiß geschützt werden.“
Naja. So ähnlich jedenfalls.

Jetzt sieht es so aus, dass ich mich “immer wieder” dabei ertappe wie ich mein wundervolles Messer “links liegen lasse”… um es zu schonen. Es geht ja so viel schneller und einfacher, die bewährte, alte Billigschneide aus der Schublade zu holen. Zwar liegt das japanische Meisterstück kunstvoll platziert und griffbereit auf dem Bambus-Schneidebrett. Dennoch ist mein internes Programm manchmal zu stark. Hinterher bemerke ich stets, dass der vermeintliche Zeitgewinn (und die vermeintliche Sicherheit) teuer bezahlt wird. Mit Lustverzicht. Es stellt sich sogar heraus, dass der Zeitgewinn genauer betrachtet gar keiner ist! Er löst sich in Luft auf. Denn mit etwas Abstand erkenne ich, dass es - das Obstschneiden - nur ein “mittel zum Zweck” war. Lästig und leider notwendig um schließlich das geschnittene Obst zu bekommen.

Dagegen ist dieses bewusste Ritual, wenn ich mit dem “schönen Messer” arbeite ungleich gehaltvoller. Ja es stellt sich sogar als “Gewinn” heraus, dass ich “mehr Zeit brauche”: Weil ich bewusster vorbereite, achtsamer schneide und ebenso hinterher Messer und Brett liebevoll reinige. Das mag in Minuten gemessen vielleicht doppelt so lange dauern. In „Lebenszeit“ gemessen ist diese jedoch “wirklich gelebte Zeit”. Ganz bei der Sache. Ohne Kompromisse.


Du kannst Dein Leben
nicht verlängern
- nur verTIEFEN.
Nicht dem Leben mehr Jahre,
aber den Jahren
mehr LEBEN geben.
Zähle das Leben nicht
nach Tagen und Jahren.
Zähle die Stunden,
da der ENGEL Dich BERÜHRTE.
Martin Buber

Genuss und Freude aus einer alltäglichen Verrichtung zu ziehen gibt sooo viel tiefe Ruhe. Seelenfreude. Nicht zu vergleichen mit dem monotonen Arbeiten im “Automatik-Betrieb”, wo Gedanken und Sinne zügellos umherstreifen und uns die Zeit wie im Flug vergeht. Sie verrinnt wie Sandkörner zwischen unseren Fingern. Beim achtsamen und bewussten Leben gibt es kein “verrinnen” in diesem Sinne mehr. Das ist dann eher wie ein Fließen. Als wenn wir knietief in einem Fluss stehen. Da würden wir nicht auf den Gedanken kommen, dass irgendwann mal kein Wasser mehr nachkommt oder dass wir etwas verlieren würden.

Nun, als ich letztens eben wieder in der Küche stand, um unser Müsli zuzubereiten - da fiel mir dies eben auf. Und ich bemerkte, dass es sich mit so vielen anderen Dingen in unserem Leben genau so verhält. Ob es um’s Putzen geht oder oft auch um den Beruf - wir machen es notgedrungen, schnell und unachtsam. Stets im „Schnell-Vorlauf-Modus“: Wir Spulen vorwärts um möglichst flott wieder an eine angenehme Stelle zu kommen. Wir sind froh, wenn’s geschafft ist und haben schon Angst vorm’ “nächsten Mal”.

Das ist es, was Ralph Waldo Emerson meint, wenn er sagt:
Wir stehen immer kurz davor zu leben
aber wir leben nie.
Ralph Waldo Emerson

Oder Michael Ende: Er fand diese bildhafte Beschreibung:
Alle Zeit,
die nicht mit dem Herzen
wahrgenommen wird,
ist so verloren,
wie die Farben eines Regenbogens
für einen Blinden
oder das Lied eines Vogels
für einen Tauben.
Michael Ende

Wie wundervoll muss das Leben sein, wenn dieses hektische “etwas-tun-um-endlich-etwas-zu-erreichen” wegfällt. Wenn einfach “alles okay” ist. Wenn wir, bei allem was wir tun, ganz bei der Sache sind. Wenn wir darin aufgehen und Erfüllung daraus schöpfen.

Das Schöne daran ist: Es ist dazu nichts weiter nötig als Bewusstsein. Wir brauchen keine tollen Werkzeuge, kein japanisches Santoku-Messer. Die machen zwar alles noch schöner und angenehmer. Jedoch reicht es völlig aus auf unsere Gedanken zu achten. Oder anders herum, sogar stärker: Es geht kein Weg daran vorbei! An unserem Kopf, an unseren Gedanken. Daran, dass es IN UNS liegt.

Das sich etwas in unserem Leben nur dann verändert, wenn WIR UNS verändern.
Die Herrschaft über den Augenblick
ist die Herrschaft über das Leben.
Marie von Ebner-Eschenbach

Das Schöne daran ist also, das Du jetzt sofort damit beginnen kannst. Prüfe, wie Du da sitzt. Was Du denkst. Prüfe, was Deine Sinne empfangen - was alles auf Dich einströmt. Und triff die Wahl, was Du davon wirklich möchtest. Die Besinnung aufs Wesentliche hat zur Folge, das wir eben auch “Nein” sagen. Zu den Dingen, die wir nicht haben möchten - Hetze, Unlust, Zeitgewinn, Effizienz etc.

Wir sagen dann, wenn wir uns auf eine Sache konzentrieren zu allen anderen “nein”. Und wir sagen zu unserem Leben, zu uns selbst: “JA”.

Weniger ist eben doch oftmals mehr.

Ich wünsche Dir nun eine schöne Woche.

Ich wünsche Dir, das Du Dir die Zeit und Kraft nimmst, eine kleine, alltägliche Sache in Deinem Leben zum “Ritual” zu erheben. Bis schließlich aus dem ersten Schritt dieser kleinen Zeremonie weitere folgen.

Bis letztendlich das ganze Leben zu einem einzigen, wundervollen Ritual geworden ist.

Weiterleiten & Copyright
Ich freue mich natürlich, wenn Du die "Sprüche der Woche" an Freunde und Bekannte weiterleitest - dies ist ausdrücklich erwünscht… vielen Dank!
© Anton Korduan, www.korduan.de

 
 
Gestern Abend irgendwo in Deutschland

Auf meiner abendlichen letzten Runde mit meinen beiden Hunden (Kleinhunderasse 30 und 32cm, 4.5 und 6.0 kg) sah ich unter einer Autobahnzubringer-Brücke sieben Jugendliche, die aufgeputscht durch etliche Dosen Bier, bei meinem Anblick laut grölten:

"Ey Alte, wo sind denn die Maulkörbe für Deine Tölen??"

 Ich wollte kommentarlos an der Gruppe vorbeigehen, aber sie verstellten mir den Weg. Meine Hunde, die bis jetzt noch nie schlechte Erfahrungen mit Jugendlichen gemacht hatten, waren völlig verängstigt, und versteckten sich (nicht gerade mutig, aber kein Wunder, denn es sind eben Kleinhunde, die noch nie eine böse Erfahrung mit Menschen hatten) hinter meinem Rücken.

Ich wusste, das es für mich keine Chance gab, heil aus der Sache rauszukommen, wenn ich jetzt ebenfalls aggressiv reagieren würde, und versuchte deshalb (innerlich panisch vor Angst) sachlich mit den Jugendlichen zu sprechen. Die fühlten sich allerdings durch die Tatsache, dass meine Hunde sich nicht wehrten, erst recht stark und reagierten nur mit höhnischem Gelächter.

Dann hörte ich hinter mir etwas, und drehte mich um. Ein "sog. Kampfhund der Klasse 1" kam auf uns zu und ich dachte nur: "Auch das noch, was passiert denn jetzt?" Der Hund lief an mir und meinen beiden Hunden vorbei und stellte sich zwischen uns und die Jugendlichen.

Mit starrer Körperhaltung, fast unbeweglich "nagelte" er die Jugendlichen förmlich auf Ihren Standorten fest. Einer in der Gruppe sagte dann:" Leute, lasst uns abhauen, wenn der loslegt, sind wir im Ar...!" Sie traten den Rückzug an, langsam und immer mit Blick auf den Hund, der sich nicht von der Stelle rührte, und die Gruppe im Auge behielt. Als ich die Jugendlichen nicht mehr sah, ging ich langsam in die Richtung aus der der Hund gekommen war, um nach dem Besitzer Ausschau zu halten.

 Er kam mir nach kurzer Zeit entgegen, wollte mir aber wohl aus dem Weg gehen, weil er meinte, ich würde ihn wegen des abgeleinten Hundes anpöbeln. Ich erklärte ihm dann, dass das nicht der Fall ist, und erzählte ihm, was vorgefallen war.

Daraufhin sagte er mir, dass er sich aufgrund der neuen Verordnung mit seinem Hund tagsüber nicht mehr auf die Straße trauen könnte, und deshalb spätabends seinem Hund den nötigen Auslauf geben müsse. Ich habe mich sehr für den "Gesetzesbruch" bedankt, denn ich weiß nicht, wie die Sache sonst für mich und meine Hunde ausgegangen wäre. Wir sind dann noch einige Minuten zusammen weitergegangen, (wobei die drei Hunde einträchtig nebeneinander herliefen) und ich fragte ihn, was passiert wäre, wenn die Jugendlichen trotzdem angegriffen hätten?

Daraufhin bekam ich mit einem kleinen Lächeln die Antwort:" Wenn er merkt, dass sein Imponiergehabe keinen Eindruck macht, bellt er laut und fordert so meine Hilfe, denn er ist nicht so mutig wie er aussieht, und weiß auch nicht, dass er ein "Kampfhund" ist, weil ich es ihm nie gesagt habe."

Dieser Vorfall könnte nach dem glücklicherweise gutem Ausgang leicht zum Schmunzeln anregen, wenn sie nicht in Deutschland passiert wäre. Ich werde daher, um meine Helfer zu schützen, keine Ortsangabe machen, denn sonst müsste der Hund aufgrund seiner Rasse die gute Tat wahrscheinlich mit seinem Leben bezahlen, denn er war zu diesem Zeitpunkt nicht angeleint.....

Letzte Nacht konnte ich nicht mehr schlafen, wie schon in so vielen Nächten in der letzten Zeit. Ich lag wach da und mir schwirrte die folgende Geschichte im Kopf herum. Ich beschloss aufzustehen und sie auf zuschreiben.

Vielleicht ist sie laienhaft geschrieben, aber ich wollte sie Euch trotzdem nicht vorenthalten.


Das Kopieren und Weiterleiten ist ausdrücklich erlaubt!

 

Eine Hunde-Weihnachtsgeschichte :-)

Alle sehr merkwürdig...

Meine Familie dreht durch, wirklich.
Ich liege harmlos auf dem Teppich im Wohnzimmer, alle viere von mir gestreckt.
Sonst bückt sich mal einer und streichelt mich. Aber heute stolpern sie nur über mich. Und sie reißen ständig die Tür auf, rennen rein und raus wie wild, rufen: "Weg da! Aus dem Weg, Flocki!"
Flocki, das bin ich. smile
Leider. Ob einer von ihnen krank ist? Ich mach mir Sorgen um sie. Da poltert schon wieder jemand über den Flur und stößt die Wohnzimmertür auf. ?
Ach, der Große ist es. Papa nennen sie ihn. Papa, Mensch, fall nicht über mich. Schon passiert.
Knurr ich ihn an?
Ne, lieber nicht. Sonst knurrt er zurück. Was schleppt er ins Wohnzimmer, der Papa? Einen Baum. Will er den verheizen? Ne, glaub ich nicht. Meine Familie heizt mit Öl. Bestimmt hat er den Wohnzimmerbaum für mich besorgt, fällt mir da ein. Der Papa möchte nicht, dass ich bei der Kälte raus muss; ist der lieb! biggrin
So ein schöner Baum und ganz für mich allein! biggrin
Vor Dankbarkeit spring ich auf und renn zum Baum.
Den will ich unbedingt und gleich ausprobieren. Da keift der Papa. "Lass das! Der ist nicht für dich! "Ach so... jetzt bin ich aber beleidigt. Mad
Schwanz eingekniffen und unter das Sofa. Ich möchte nur wissen, was er mit dem grünen Ding im Wohnzimmer anfangen will. Das ist heute des sehr merkwürdig. Confused
Ich krieche nach vorne zu meiner alten Stelle auf dem Teppich. Vorsicht! Der Papa kommt... und zack... stolpert er wieder über mich. Ich jaule laut auf, damit er mich zum Trost streichelt. cry
So... das war laut genug. Na los... bück dich, Großer, streichle mich. Aber nein, das tut er nicht. Er knurrt nur- "Lieg nicht im Weg. Verschwinde!" Unfreundlicher Kerl, denke ich.  evil
"Du sollst hören! Verschwinde!" ruft er und reißt die Tür auf. Er zeigt zum Badezimmer. Dorthin soll ich immer, wenn ich im Weg bin. Ich will aber nicht. Die Fußbodenfliesen sind so schaurig kalt. Leider muss ich. neutral

Ich liege da und spitze die Ohren. Aus den Zimmern der Kinder poltert und hämmert es. Aber vor allem riecht es überall ganz unverschämt gut nach großem Vogel. wink
Der Duft kommt aus der Küche. Gesehen hab ich den Vogel auch schon. Die Mama hat ihn rein getragen. Ein Riesending ohne Federn. Eigentlich ist das ungerecht. Ich darf keine Vögel jagen und schnappen, nicht mal einen kleinen. Das haben sie mir streng verboten. Wenn ich's doch tue, komme ich an die Leine. Aber die holen sich einfach einen Vogel. Ob die Mama höchstpersönlich hinter ihm her gerannt ist und ihn geschnappt hat?
Das hätte ich ja zu gerne gesehen. cool
Danach hätte ich die Mama zur Strafe an die Leine genommen. tongue

Wumm! wird die Tür aufgestoßen. Ich kann gerade noch weg springen. Der Kleinste rast ins Badezimmer und wäscht sich die Hände.
Ob er mit mir spielt? Ich stups ihn ins Knie. Dann renne ich ein paar Schritte weg. Meistens rennt er hinter mir her. Heute murmelt er nur: "Keine Zeit. Ich muss noch was fertig machen, und dann will ich die Schuhe putzen." Der will die Schuhe putzen! Freiwillig! ?
Er ist irre geworden, und er hat auch so einen seltsam roten Kopf und so ein komisches Glitzern in den Augen. Confused
Und schon flitzt er raus. Ich muss nachdenken, was das bedeutet. Ein Baum im Zimmer? In der Küche ein großer Vogel? Gebäckduft? Alle laufen aufgeregt hin und her und flüstern miteinander. Der Kleinste putzt die Schuhe. Freiwillig! Da fällt mir noch ein, das Mutter gestern das Haus geputzt hat, und Vater hat Päckchen aus dem Auto geholt. Jetzt bin ich fast ein dreiviertel Jahr alt, aber so eine Aufregung und so ein Durcheinander habe ich bisher nie erlebt. Mal schauen, was sonst noch alles los ist. Twisted Evil
"Wo hast du denn die Kerzen?" höre ich Mama. Wieso sucht sie Kerzen? Das elektrische Licht brennt doch. Wir haben keinen Stromausfall wie vor ein paar Wochen. Na ja, wahrscheinlich kommt er noch, der Stromausfall. Jetzt ruft Papa aus der Küche zur Mama ins Wohnzimmer: "Die Kerzen wolltest du mitbringen." "Ne, du", kommt von ihr zurück. "Ich weiß genau, das du gesagt hast. ich bring rote Kerzen mit", behauptet er. "Kann nicht sein", meint sie, "ich will gelbe." Dann rufen sie beide: "Klaus!"  Das ist der Älteste. Und es passiert noch ein Wunder.
winkwink
Klaus kommt sofort, als sie nach ihm rufen. "Lauf bitte schnell zum Kiosk und kauf vier Kartons rote Kerzen", sagt Papa. "Ne, gelbe", sagt Mama. "Also gut, zwei Kartons rote und zwei Kartons gelbe", entscheidet Klaus. Im nächsten Augenblick rennt er los. Mensch, hat der es eilig, und vier Kartons Kerzen will er holen. Dann gibt es bestimmt lange keinen Strom. Jetzt  höre ich die Mama: "Wir müssen uns beeilen. Die Verwandtschaft kommt in eineinhalb Stunden." Ich verstehe... das wird heute eine Familienversammlung. biggrin
Stromausfall und Rudeltreffen. Aber ne, dahinter steckt mehr, denn im Wohnzimmer sägt Papa unten am Baum herum. Das tut er sonst nie, wenn die Verwandtschaft kommt. Ob er den Baum Stück für Stück zersägt? Wahrscheinlich kriegt dann jeder Verwandte ein Stück Baum in die Pfoten... ne... Hände heißt das ja bei denen. Dann wäre das grüne Ding gerecht verteilt. Rolling Eyes

Aber Papa sägt nur das unterste Stückchen vom Baum ab. Jetzt kommt Susanne und zeigt ihm etwas. "Ist schön geworden", flüstert er.
In dem Augenblick öffnet Mama die Wohnzimmertür. Susanne versteckt das schöne Ding hinterm Rücken und drückt sich an Mama vorbei. Aha, Geheimnisse haben sie voreinander. wink
Aber sonst tun sie, als würden sie sich alles erzählen. Da spiele ich nicht mit! Los! Hinter Susanne her. Mad
Ich werde ihr das geheimnisvolle Ding abjagen und es Mama bringen. Schließlich gibt sie mir immer Futter. Sie soll auch mal was von mir kriegen. Ich spring an Susanne hoch und habe es schon fast im Maul, das geheimnisvolle Päckchen. Aber da wird Susanne  giftig und schimpft. "Lass das! Verschwinde!", Sie stößt mich weg. Ich geb auf und versteck mich unterm Sofa. Rolling Eyes
Klaus kommt gerade mit den Kerzenkartons zurück. Zur Abwechslung ruft Papa jetzt ganz erschreckt: "Schon so spät! Und der Baum steht immer noch nicht!" Wieso soll der Baum zu einer bestimmten Zeit im Wohnzimmer stehen? Keine Ahnung. Und als er dann aufrecht, prächtig und grün mitten im Zimmer viel Platz wegnimmt, passiert schon wieder etwas Komisches. Sie lassen ihn nicht einfach so stehen, nein, sie hängen runde Glaskugeln dran.
Seltsam, seltsam.
Und während sie das tun, fragt Klaus: "Wann zünden wir den Baum an?" Ne, das gibt es nicht! Baumanzünden in der Wohnung! Die machen heute nur Quatsch. Twisted Evil
Mit zwei Sätzen springe ich zum Baum. Ich stell mich davor und knurre jeden an, der näher kommt. Im Notfall werde ich auch beißen. Ich zeige ihnen schon mal meine Zähne, diesen Brandstiftern.  Twisted Evilevil

"Ich kann den Baum nicht schmücken, wenn mich der verrückte Kerl nicht ranlässt", schimpft der Große. Wer ist denn hier verrückt, hm? Erst den Baum schmücken und dann anzünden. Ich bin ganz verwirrt und verstehe gar nichts mehr. Confused
Sie sind sonst ziemlich normale, nette Leute. Aber heute ist irgendeine Schraube bei ihnen locker. Eigentlich hat das schon vor ein paar Tagen angefangen. Plötzlich wurden sie alle aufgeregt. Dann sind sie nicht mehr zur Schule und zur Arbeit gegangen. Wahrscheinlich ist es irgendwas mit den Nerven. Was sehr Ansteckendes. Mama sagt zu den Kindern: "Ihr müsst euch umziehen! Und der Hund soll noch gekämmt werden." Bloß nicht. Das ziept so. Moment mal, ich glaube, dass ich was verstanden habe. Sie ziehen sich manchmal um, wenn sie weggehen. Wahrscheinlich gehen sie also weg, sozusagen Gassi. Ich darf mit und soll vorher gekämmt werden. Aber die Verwandtschaft kommt hierher, das ganze Familienrudel.
Jetzt dämmert's mir. Klar, weil die Verwandtschaft kommt, geht meine Familie. Sonst wäre nicht genug Platz für die Verwandtschaft. Aber der Baum, was soll der? Wahrscheinlich kommt er mit. Vielleicht wurden meine Straßenbäume abgehackt. Das wär dann der Ersatzbaum, und sie schmücken ihn, damit er schön aussieht. Aber warum wollen sie ihn anzünden? Damit komme ich nicht klar. Naja, man kann die Menschen eben nicht ganz verstehen, tröste ich mich. Ich leg mich an die Küchentür. Dort ist der Duft am herrlichsten. Vor allem der große Vogel riecht... hm, ganz wunderbar. Dazu kommt noch ein Geruch. Irgendeine besonders gute Wurst. Die Küchentür steht offen und die Speisekammertür auch.

 Sehr nett. Auf leisen Sohlen in die Küche und zur Speisekammer geschlichen. Da guckt mich eine unglaublich prachtvolle Wurst an. Sie duftet... zum Verlieben, zum Auffressen herrlich. Das halte ich nicht aus. Die schnappe ich mir. Schon geschehen. Und jetzt husche ich unauffällig mit der Wurst im Maul über den Flur und suche uns ein gemütliches Plätzchen, meiner duftigen Wurst und mir. Keiner hat uns gesehen. Unterm Wohnzimmersofa liege ich sehr gemütlich, die Wurst zwischen den Pfoten. Der Große hängt Sachen an den Baum, den er nachher anzünden will, und niemand verbietet ihm das. Im Gegenteil, die Mama kommt und lobt ihn. Verstehe ich nicht, aber die Wurst schmeckt. jetzt klopfen die Kinder an die Tür und fragen: "Wie lange dauert's denn noch?" "Na, eine Viertelstunde", antwortet die Mama. Warum klopfen die Kinder plötzlich? Das tun sie sonst nicht. Egal, noch ein Happen, und die Wurst ist aufgefuttert. Leider, lecker war's. Und jetzt verziehe ich mich an die frische Luft. Das tut gut nach dem Essen. Vielleicht vergessen sie in der Zwischenzeit, das sie mich eigentlich kämmen und bürsten wollten. "Wo kommst denn du her?" fragt Papa, als ich unter dem Sofa verkrieche. Dumme Frage, er sieht doch, wo ich herkomme. Ich stell mich vor die Haustür und belle. Da wissen sie, daß ich raus will. Der Kleine macht die Tür auf. Nett von ihm. "Flocki ist ja noch gar nicht gekämmt!" ruft Susanne hinter mir her. "Alte Petze!" knurre ich. Leider versteht sie mich nicht. Schön ist es draußen. Aus den meisten Häusern scheint Kerzenlicht. Da hat der Stromausfall wohl schon angefangen. Ein Mann kommt mir entgegen. Wer ist denn das? Auf dem Kopf trägt er eine rote Mütze, und auch sein Mantel ist rot. Ein dicker Rauschebart verdeckt das Gesicht. Und auf dem Rücken schleppt er einen Sack. Sehr verdächtig finde ich das und gehe hinter ihm her. Der seltsame Kerl will zu uns, merke ich. Das kommt nicht in Frage! Schließlich bin ich hier der Wachhund. Ich renne zu unserer Haustür und stelle mich davor. Keinen Schritt weiter, heißt das, sonst beiße ich. Zur Warnung knurr ich den Mann an. Aber der geht noch einen Schritt auf mich zu. Er kann wohl nicht hören. So ein komischer Kerl! Der ist ja schlimmer als der Briefträger. Jetzt faßt er den Türgriff an. Ich faß auch zu und zwicke ihn kräftig ins Hosenbein. Da jault er auf. Den Türgriff läßt er los und rennt den Gehsteig hinunter. Ein Stückchen renn ich hinter ihm her, spring an ihm hoch und belle. Den hab ich verscheucht, hat Spaß gemacht. Wehe, der läßt sich noch mal blicken. Bei uns kommt keiner rein, wenn ich das nicht will. Jetzt taucht die Verwandtschaft auf, Opas, Omas, Onkel und Tanten. Ich gehe mit ihnen ins Haus.
Das Familienrudel ist vollzählig. Aber nein, es fehlt wohl doch noch jemand, denn jeden Augenblick rennt eines der Kinder zur Haustür, guckt raus und fragt: "Wann ist er denn endlich da, der ... ?" Und dann sagen sie ein komisches Wort, das ich nicht richtig verstehe. Ich hab es vorher noch nie gehört. Es klingt nach Nacht und Mann, mit irgendwas davor. Ob der auch zur Verwandtschaft gehört?

 
Wann dieser Mann da sein wird, weiß ich nicht. Aber auf keinen Fall kommt einer mit rotem Mantel, Bart im Gesicht und Sack auf dem Rücken. Den hab ich verscheucht. Und wenn der noch mal kommen sollte, ist was los! Die Mama fragt: "Wo steckt denn die Extrawurst für Flocki?" Ach so, das war meine Wurst, die ich vorhin gefressen habe. Die steckt in meinem Bauch. Da steckt sie ganz prima. "Ich finde sie nicht", höre ich aus der Küche. "Aber für alle Fälle habe ich eine zweite Wurst. Die legen wir ihm unter den Baum." Sehr gut. Die Mama ist ausgesprochen nett.
Ich verstehe bloß nicht, warum die Wurst unter den Baum gelegt wird.
Normalerweise kommt mein Futter in den Napf. Plötzlich höre ich ein Pochen an der Terrassentür im Wohnzimmer. Nichts wie hin. Und wen sehe ich? Den Kerl mit Rauschebart und Sack auf dem Rücken. Der Papa springt auf.
Ich aber auch. Er öffnet die Terrassentür und ich mein Maul. Laut bellend stürze ich mich auf den seltsamen Kerl. "Flocki!" rufen alle. "Nicht!" Warum denn nicht? Die sind gemein. Ich soll wohl gar keinen Spaß haben. Der Kerl ist verdächtig. Das finden sie aber gar nicht. Sie lächeln ihn freundlich an. "Endlich!" sagt Mama, und der Komische mit Rauschebart sagt: "Ich wäre früher gekommen und nicht durch die Terrassentür. Aber der hat mich verjagt." Er zeigt auf mich, und ich kläffe stolz. Sie sollen ruhig merken, wie tüchtig ich bin. "Aber Flocki", erklärt Susanne, "das ist doch der ... " Wieder höre ich dieses seltsame Wort mit Nacht und Mann und irgendwas davor, das ich noch nie in meinem Leben gehört habe. Danach sagt der Papa. "Jetzt zünden wir den Baum an." Ich jaule nochmal. Das sollen sie nicht tun. "Pst, Flocki", beruhigt mich Mama. Und dann meint sie: "Den Flocki verwirrt der Rummel heute sehr." "Kann man wohl sagen", knurre ich. Aber mich versteht ja doch niemand. Jetzt beachtet mich auch keiner mehr. Alle drängeln ins Wohnzimmer. Mir ist klar, daß ich heute sehr gut aufpassen muß, sonst geht noch mehr schief.

Es ist schon ein seltsamer Tag, wirklich!

 

 
 
 
Worte aus einem Plädoyer von US Senator George Vest vor einem Gericht in Missouri.
Dort wurde über den Totschlag eines Hundes verhandelt:


Der beste Freund, den ein Mensch auf der Welt hat, kann sich eines Tages gegen ihn wenden und sein Feind werden. Sein Sohn oder seine Tochter, die er mit liebender Fürsorge aufgezogen hat, können ihn undankbar verlassen. Menschen, die uns am nächsten stehen, denen wir unser Glück und unseren guten Namen in die Hände legen, können zu Verrätern werden. Das Geld, dass ein Mensch erworben hat, kann ihm genommen werden, wenn er es am nötigsten braucht. Der Ruf eines Menschen kann durch eine einzige unbedachte Handlung für immer verloren sein. Die Menschen, die uns bewundernd umschwärmen, wenn wir erfolgreich sind, können die ersten sein, die Steine werfen, wenn der Schatten des Unglücks unser Leben verdunkelt.

Der einzige gänzlich selbstlose Freund den ein Mensch in dieser selbstsüchtigen Welt finden kann, der einzige, der ihn nie verlassen , der einzige der nie undankbar, nie falsch und verräterisch sein wird, ist sein Hund.

Eines Menschen Hund bleibt bei ihm in Reichtum und Armut, in Gesundheit und Krankheit. Er schläft auf dem kalten Boden, wenn die eisigen Winterwinde blasen und den Schnee vor sich herumtreiben, wenn er nur nicht von der Seite seines Meisters weichen muss. Er küsst auch die Hand die ihm kein Futter mehr reichen kann, er leckt die Wunden und Beulen, die eine rauhe Welt uns zugefügt hat. Er bewacht den Schlaf eines Ausgeflippten als wäre es ein Prinz. Wenn uns auch alle unsere menschlichen Freunde verlassen, der Hund bleibt da! Wenn unser Wohlstand zerfällt unser guter Ruf dahingeht, bleibt er unverändert in seiner Liebe wie die Sonne die täglich neu ihren Bogen am Himmel beschreibt.

Wenn es das Unglück will, dass der Meister zum Ausgestoßenen wird, ohne Freund und ohne Heim, verlangt der treue Hund kein weiteres Vorrecht als ihn begleiten zu dürfen, um ihn vor Gefahren zu beschützen und gegen seine Feinde zu kämpfen.

Kommt einmal die letzte Stunde heran, wo der Tod den Meister in Gewahrsam nimmt und sein Körper in die kalte Erde vergraben wird, dann wird man den edlen Hund beim Grabhügel finden.

Auch wenn alle anderen Freunde ohne aufzumerken daran vorbeigehen, der Hund wird dort bleiben, seinen Kopf zwischen die Pfoten gelegt, seine Augen traurig, doch offen in Wachsamkeit - verlässlich und treu auch im Tode
Mir hat es gefallen..
vielleicht euch auch ??

Erich Kästner und seine Katzen

Die vier Katzen, die zu halten und über die zu schreiben ich die Ehre und das Vergnügen habe, sind aufgetaucht. Sie kommen, wenn wir schreiben, überhaupt gern in unsere Nähe. Das Thema ist ihnen gleichgültig. Daß sie diesmal selber an der Reihe sind, interessiert sie nicht weiter. Es geht ihnen ums Prinzipielle. Es tut ihnen wohl, wenn andere Leute arbeiten. Dann genießen sie ihr eigenes Nichtstun doppelt und dreifach. Vielleicht ist auch Mitleid mit im Spiele. Vielleicht denken sie: "Da rackert er sich nun ab, damit er für uns frisches Schabefleisch kaufen kann !"
Wie dem auch sein mag - die vier sind lautlos und `ganz zufällig´ eingetroffen. Lollo, persisch blau mit goldenen Augen, eine Prinzessin im Pelz, hockt auf dem vierten Betonpfosten des Lattenzaunes zur Linken und starrt angelegentlich ins Gemüsebeet. Sie bezeugt ihre Aufmerksamkeit, indem sie von mir wegschaut. Das ist so ihre Art. Sie hat einen ausgeprägten Sinn fürs Kapriziöse. Es wäre aber auch möglich, das sie mich nicht von der Arbeit ablenken will. Denn sie hat ein Stiefmütterchengesicht, vor dem man rettungslos dahin schmilzt, und sie weiß es. Vielleicht will sie also nur verhüten, das mich mein Schönheitssinn überwältigt. Gesenkten Kopfes mustert sie die Möhren und den Sellerie. Schreiben soll ich, nicht bewundern.
Anna, die Jüngste und Kleinste, schwarz und weiß, mit rosafarbener Nasenspitze, hat wohl im Schatten der Fliederbüsche oder unter der Blautanne geschlafen. Jetzt sitzt sie, hast du nicht gesehen, am Bach und zählt die Forellen. Obwohl sie längst weiß, das es nur zwei sind. Oder sie forscht nach der winzigen Ringelnatter, die sie gestern, stolz und unter spitzen Triumphschreien, apportierte. Es sah aus, als hielte sie zwei bis drei Paar schwarzer Schnürsenkel zwischen den Zähnen, und die Nase glühte vor Eifer kirschrot. Da sich die winzige Schlange tot stellte, ließ Annas Interesse sehr bald nach. Was sich nicht bewegt, interessiert Katzen nicht. (Wenn das die Mäuse wüssten!) Ich trug die Ringelnatter, die das Abenteuer heil überstanden hatte, zum Wasser zurück und schon schlängelte sie sich davon.

``Anna!´´ ruf ich im Flüsterton. Sie blickt flüchtig herüber, wendet sich wieder ab und manikürt die linke Vorderpfote. Es sieht aus, als lache sie sich leise ins Fäustchen. Dass sie Lollos Tochter ist, glaubt nur, wer es weiß. Viel eher ähnelt sie nach Aussehen und Temperament dem Papa, einem durchaus unpersischen bunten Kater aus der Umgebung, den wir den ``Pennäler´´ nannten und der sich nach der hitzigen Wiesenhochzeit mit Lollo nie wieder sehen ließ. Anna hat wie er kurze gekrümmte Fußballerbeine, klettert gern auf Bäume, beherrscht die viel schwierigere Kunst des Herunterkletterns meisterhaft, hält das Hausdach für ein an schönen Abenden erstrebenswertes Ausflugslokal, wird oft, aus Versehen, in Schränken eingeschlossen und hat auch sonst nichts Orientalisches oder gar Fürstliches an sich. Bis auf die Augen! Die geheimnisvoll goldenen Augen hat sie von der Mutter. Sie schauen aus dem schwarzweißroten lustigen Gesicht heraus, als säße in unserer Anna eine zweite, eine fremde und ganz andere Katze drinnen. ``Anna!´´ rufe ich noch einmal. Doch jetzt treibt sie Gymnastik, steckt ein Hinterbein kunstvoll hinter den Kopf, wäscht sich das weiße Frackhemd und hat keine Sprechstunde.

``und hat keine Sprechstunde´´, schreib ich eben, da streicht unterm Tisch eine große Katze an meinen Beinen entlang. Man könnte noch besser sagen, sie streichle sich entlang. Bevor sie weiterwandert, wartet sie gurrend, dass ich ihr einen zärtlichen Klaps gebe. Das gehört zum Zeremoniell. Sie kriegt ihren Klaps. Dann kommt sie unterm Tisch hervor und schlendert, angoraschwarz mit grünen Augen, in den noch ungemähten Teil der Wiese, wo sich, hinter hohen Halmen, Hahnefuß und rotem Klee, ein von ihr geschätztes schattiges Grasbett befindet. Eine Höhle mit dem blauen Himmel als fernem Dach. Ein luftiges Ruhelager für die Siesta einer älteren Dame. Die Schwarze heißt Pola und lebt mit uns schon so lange zusammen, daß wir uns scheuen, ihr die Jahre nachzurechnen, die sie hinter sich und, der Wahrscheinlichkeit nach, noch vor sich hat.

Wenn sie die Stiege im Haus herunterkommt, klingt es mitunter, als habe sie ein Holzbein. Wenn sie, im Luftsprung, Kohlweißlinge erlegt, wenn sie Mäuse abliefert oder gar, wenn sie sich, abends im Wohnzimmer, scheinbar längst vergessener Spiele aus ihrer Kinderzeit erinnert und sie uns und den drei jüngeren und staunenden Katzen vorspielt, dann ist sie nicht die älteste, sondern die jüngste der vier. Ihre Autorität wird trotzdem von den drei anderen nicht eine Sekunde angezweifelt. Anciennität und Rang sind in dem Quartett ein und dasselbe. Wer, gleichzeitig mit ihr, in die Küche einbiegt und fressen will, weiß, das er vor den vier Tellern zu warten hat, bis sich Pola zu einem der Gerichte entschließt, ``Mahlzeit!´´ sagt und zu fressen beginnt. Am leichtesten fällt den dreien der eingeborenen Gehorsam, wenn auf einem Teller grüne Bohnen serviert sind, Haricots verts, etwas für Feinschmecker. Grüne Bohnen sind ausschließlich Polas Spezialität.
Die einzige Katze, die, selten genug auch dann nur für Augenblicke, Tradition und Respekt vergisst, ist unser einziger Kater. Er wiegt fünfzehn Pfund, trägt wie Lollo einen blaugrauen Pelz, heißt Butschi und ist Polas Sohn! Sein Vater war ein berühmter Perser, lebte in einem Zwinger am Starnberger See, empfing viel Damenbesuch und wurde eines Tages gekidnappt. Seitdem hat man nichts von ihm gehört. Butschi seinerseits fiel einmal, als er noch ein sehr kleiner Junge war und niemand es sah, von unserem Schwabinger Balkon, verkroch sich unauffindbar unter einem Schuppen, litt ohne Laut und wurde von uns erst nach zwei Tagen und Nächten eifrigen Suchens entdeckt. Da brüllte er vor Schmerzen wie ein Löwe. Er wurde wieder gesund. Er wuchs und wurde ein Riese. Aber ein Riese mit menschlichen Zügen, mit Anfällen von Zweifel an der ihm verliehenen Kraft und Größe. Nur manchmal besinnt er sich, fast abrupt, auf das Thema ``Geschlecht und Charakter´´, verteilt Ohrfeigen, faucht sogar Pola, seine Mutter, an und rebelliert gegen das Matriarchat.

Butschis Putschversuche währen nicht lange. Die verwunderten Blicke, mit denen ihn die drei Katzen betrachten, irritieren und ernüchtern ihn. Manchmal läuft seine Mutter vor ihm davon und verkriecht sich. Ihre Angst ist die pure Ironie. Das spürt er. Und dann fügt er sich wieder in sein Schicksal. Und wird der sanfte Riese, der er ist.

Erich Kästner

 

 

 

 
Freunde!!!!!

sind die Familie, die wir uns

selbst

aussuchen.

Im  Laufe   der Zeit , meiner über 4 Jahrzehnte die  ich auf dem Buckel  habe,  hat  sich  dieser Spruch  sehr  bewahrheitet! Allerdings  auch die andere Seite, das  niemand   einen  so  verletzen kann, wie  derjenige den  man liebt. Sei  es  jetzt  nun Familie oder  ein  so genannter Freund. Aber  wie  es  auch  sein mag,   man wächst aus  seinen Erfahrungen und  auch darüber  hinaus. :-)

Die Welt  besteht aus Optimisten und Pessimisten. Letztendlich liegen beide falsch.  ABER !

Der Optimist lebt glücklicher :-)    (Kofi Annan)

 
 
Zum 14.12.2005  wurde mir  von meiner Freundin  nachfolgendes  mit einem " Engel " geschenkt.

Ich sage ein " Dankeschön! "

 

ZWEI sind besser
als einer allein.
Denn wenn sie hinfallen,
richtet einer den anderen auf.
                                                                                                                                                                                            ( Kohelet 4,9-10)
 
Der Engel der Freundschaft begleitet dich!
 
Er lasse dich die Menschen erkennen,
auf die du zählen kannst,
die dich nicht ändern wollen,
die dich annehmen, so wie du bist.
 
Er mache dich offen
für wirkliche Begegnungen,
für ernste Gespräche, für Lob und Kritik.
 
Er zeige dir Menschen mit offenen Ohren,
mit dem Mut zur Wahrheit,
mit der Gabe zu schweigen
über alles, was du ihnen anvertraust.
 
Auch dir hat Gott verliehen,
anderen ein Freund zu sein.
Die Kosten an Zeit, an Kraft,
an Durchhaltevermögen
verwandeln sich in einen Schatz,
wenn du der Freundschaft
nur Raum gibst,  um zu wachsen.
 

'

Liebeslied

Als ich Kind war, fand ich meinen Opa so toll,
der kannte Geschichten, die warn wundervoll.
Mal spannend, mal witzig und manchmal verrückt,
und wir saßen aufm Sofa und ham Popcorn verdrückt.

Er hat für mich Drachen und Stelzen gebaut
und abends mit mir in den Himmel geschaut.

Mach´s gut, komm bald wieder - und gib auf dich Acht,
sagte er dann zum Abschied und ich rief "Wird gemacht!"

Dann wurde ich älter, sah den Jungs hinterher.
Ich fand mich potthässlich und das Leben echt schwer!
Ich hatte zig Fragen nach Gott und der Welt,
und die hab ich dann alle dem Opa gestellt.

Er fand für mich immer das richtige Wort,
und mit Popcorn in der Tasche rannte ich wieder fort.

Mach´s gut, komm bald wieder - und gib auf dich Acht,
sagte er dann zum Abschied und ich rief "Wird gemacht!"

Und irgendwann war´s mit der Kindheit dann aus.
Ich zog sehr weit fort, kam nur selten nach Haus.
Zu Opa zu gehn, fand ich oft keine Zeit,
und über "früher" zu reden war ich nicht bereit.

Die Tüte mit Popcorn, die steckte ich ein.
Ich wollte auf keinen Fall unhöflich sein.

Mach´s gut, komm bald wieder - und gib auf dich Acht,
das rief er wie immer - ich hab albern gelacht.

Und die Jahre vergingen - ich war nicht mehr jung.
Ganz plötzlich kam dann die Erinnerung.
Die Kindheit mit Opa ging mir durch den Sinn,
und ich dachte spontan "Da fährst du bald hin".

Ich wollte ihm sagen "Ich fand dich ganz toll,
und deine Geschichten warn wundervoll".

Mach´s gut, komm bald wieder - und gib auf dich Acht -
wie oft hatte er diesen Satz gesagt!

Drei Monate gingen dann doch noch ins Land,
bis ich endlich den Weg zu meinem Opa fand.
Ich wusste, er lebte im Altenheim -
dort saß er am Fenster, so zerbrechlich und klein ...

Ich wollte ihn so vieles fragen,
und dennoch wusst ich nichts zu sagen.
Ich setzte mich zu ihm und nahm seine Hände.
Er sagte: "Ich wollte, es ginge zu Ende,
ich weiß nicht einmal, wer du eigentlich bist ...
Man wird furchtbar einsam, wenn man alles vergisst."

Ich konnte nicht reden, ließ Minuten verstreichen.
Ich suchte den Schlüssel, um ihn zu erreichen.
Dann wurde mir klar, was ich machen musste
und begann zu erzählen, was von "früher" ich wusste.
Sein Gesicht wurde jung, dann hat er genickt,
"Ja ich weiß! Und wir haben dann Popcorn verdrückt"!

Mach´s gut - ich komm wieder - und gib auf dich Acht,
das rief diesmal ich und wir ham beide gelacht.  

Alwine Menzel

Die Gabe der Unterscheidung

 

Es ist so wichtig zu sich selbst zu stehen,

denn wer mit sich in Zwietracht lebt,

der findet keinen Frieden und keine Zeit,

sich zu vereinigen mit dem geheimen Sinn,

der jedes Leben speist.

 

Wer sich nicht liebt und nicht vertraut,

wird immer auf der Flucht vor seinem eigenen Wesen sein,

von einem Abweg auf den anderen geraten

und in einer Öde enden, in der nicht einmal er

sein Freund sein kann.  

Hans Kruppa  

(http://www.hans-kruppa.de)  

 

Leise Menschen, leise Freundschaften,
stille Worte, stille Zeichen
übertönen lautstarkes Gerede, lautstarkes Getue,
überdauern die Kurzlebigkeit großer Versprechungen
leerer Gesten.
Margot Bickel

 

Miteinander plaudern und lachen,
sich Gefälligkeiten erweisen,
gemeinsam schöne Bücher lesen,
einander mal necken,
mal Achtung bezeugen,
gelegentlich auch Meinungsverschiedenheiten austragen,
aber ohne Hass.
Das ist, was man an Freunden liebt.
Aurelius Augustinus

 
Udo Hahn:

 

Die Welt ist, wie sie ist.
Und sie bleibt, wie sie ist.
Denkst du.
Was soll sich ändern?
Wenn du nicht einmal
mit dem Möglichen rechnest,
bleibt die Welt tatsächlich,
wie sie ist.
Hindernisse auf deinem Weg
machen dich ratlos.
Wie kannst du sie überwinden?
Erst allmählich merkst du,
wer dir den Weg versperrt.
Du bist es.
Du stehst dir selbst im Weg.

Lebe, was du hoffst.
Nur heute.
Und die Schranke öffnet sich.

 

Jeder Mensch hat die Möglichkeit,
sein Leben täglich neu zu beginnen.
Das geht nicht, sagen die,
die es noch nie versucht haben.
Das geht, sagen die,
die es trotz aller Rückschläge
immer wieder neu versuchen.
Mitten in der Dunkelheit
bricht ein neuer Tag an.
Licht macht das Leben hell.
Träume verlieren ihren Schrecken.
Ein neuer Weg.
Geh den ersten Schritt.
Bleib nicht stehen.

Werde, was du sein kannst.
Lass dich nicht
von der Vergangenheit einengen.
Lass dich nicht
von den Sorgen erdrücken.
Lass dich nicht
von deinen Plänen abbringen.
Sei, der du bist.
Reife mit jedem Tag.
Lache mit jedem Kind.
Hoffe mit jedem Atemzug.
Denn es gibt dich.
So wie du bist.
Unverwechselbar.
Das Leben hat dich gewollt.

 

 

Wenn ein wunderbarer Mensch vor dir steht, gib ihm die Chance ein Freund zu werden.

Wenn das große Glück vor dir steht, gib ihm die Chance erkannt zu werden.

Wenn deine Zukunft vor dir steht, gib ihr die Chance erlebt zu werden.

 Wenn die Ungewissheit vor dir steht, gib ihr die Chance Gewissheit zu werden.

Wenn die Vernunft vor dir steht, gib ihr die Chance aus dem Bauch heraus zu entscheiden.

 Und wenn eines Tages die große Liebe vor dir steht, gib ihr jede erdenkliche Chance der Welt.

 ( Autor uns unbekannt )

 

 

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Diese Website wurde zuletzt aktualisiert 12.10.17